| Außergewöhnlicher 
        als die Instrumente selbst ist vor allem ihre Stimmung. Fernab der uns 
        vertrauten Dur-/Molltonalität liegen die Tonskalen Pelog und Slendro, 
        von denen jede einen kompletten Instrumentensatz erfordert. Beide Skalen bewegen sich zwar im Rahmen einer Oktave, die Tonabstände 
        der siebentönigen Pelog- und fünftönigen Slendroskala weichen 
        aber stark von unserer Hörgewohnheit ab.
 In Pelog ergeben, ähnlich dem diatonischen System, sieben unterschiedliche 
        Intervalle, dagegen in Slendro fünf annähernd gleiche Intervalle 
        eine Oktave. Beide Skalen besitzen gemeinsame Töne, bei Taman Indah, 
        einem Gamelan tumpuk, entsprechen die Pelog 4* der Slendro 5 und die Pelog 
        6 der Slendro 6. Über diese Bezugspunkte kann vom Pelog- auf das 
        Slendroinstrumentarium hinübermoduliert werden und umgekehrt.
 *während wir es gewohnt sind die Stufenfolge der Tonleiter mit Buchstaben 
        (c, d, e,...) zu benennen verwendet man für die Tonsysteme Slendro 
        und Pelog Zahlen (Slendro:1,2,3,5,6 und Pelog 1,2,3,4,5,6,7).
 Beide Tonarten (Laras) kennen jeweils drei Pathet bzw. Modi. Die Pathet 
        der Pelogskala heißen Nem, Lima und Barang. Sie bedienen sich der 
        Töne: 12356 Nem, 12456 Lima und 23567 Barang. Die Pathet der Slendroskala 
        heißen Nem, Sanga und Manyura. Sie verwenden alle fünf Töne 
        der Tonleiter, basieren aber auf unterschiedlichen Hauptnoten und Tonlagen. 
        Sanga hat die Hauptnote 5, Manyura die Hauptnote 6. Nem bedient sich mal 
        der 2,3,5 oder 6 aber nicht der 1 und wird in tiefer Lage gespielt.
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